Jahreskonzert 2019
„Rhythm and Dance“ waren beim Jahreskonzert des Schwarzwald Harmonika Orchesters (SHO) in der Festhalle angesagt. Eine optische Aufwertung des gelungenen Konzertes gab es mit den Auftritten der Jazztanzgruppe One2step und der Ballettgruppe des Turnvereins.
Furtwangen. Nur positive Resonanz über ein abwechslungsreiches Programm war zu hören und das mit Recht. Uta Borho hat in den letzten Jahren viel Aufbauarbeit und intensives Vorwärtsstreben bewirkt. Zwar sinken die Nachwuchszahlen, aber mit derartig motivbetonten, ansprechenden Programmen wird die Akkordeonmusik weiter leben.
Drei Jugendliche wurden vom Ensemble unterstützt, um gemeinsam den Auftakt mit Themen des "Game of Thrones" mit viel Dynamik, Dramatik, tänzerischen Ideen und zarten Episoden zu gestalten.
An Zeiten von Elvis oder Peter Kraus erinnerte das fetzige "Rock and Roll Fever", eine Originalkomposition des berühmten Akkordeonisten Renato Bui.
Einundzwanzig ungarische Tänze schrieb Johannes Brahm, von denen das Ensemble die Nummer fünf auswählte. Die Kompositionen waren damals zunächst ein Reinfall und wurden sogar angefeindet. Doch die folkloristische, zigeunerische, magyarische Prägung mit rasch wechselnden Tempi überlebte, exakt wiedergegeben durch die acht SHO-Damen.
Mit dem "Bauerntanz" des Rumänen Constantin Dimitrescu blieb man auf dem Balkan und ließ Trompeten, Schlagwerk und Akkordeons burlesk-heiter erklingen. Das tänzerische Moment wurde mit dem "Slawischen Tanz Nr. 8" von Antonín Dvorák mit dem großen SHO-Orchester beibehalten, das mystisch, emotional, mit iberischer Stimmung und vielen Klangeffekten in die "Burg" von Sevilla bei "Alcazar" von Llano entführte.
Ganz das Feuer Spaniens fing "Conga" (Garcia/Ruß) ein mit Trommeln, Wechselspiel der Stimmen, Steel-Pan-Wirkung und starker Rhythmik. Ein Mix von heroischer Einleitung, lateinamerikanischen Momenten, Präsenz von Solostimmen und sanftem Klangteppich gab es mit "Crossline" (Glück /Schmieder).
Dann kam der Schlusspunkt: "The lord of the Dance". Dabei trat die Ballettgruppe des Turnvereins mit ihren Stepp-Schuhen auf, um eine choreografische Augenweide hinzulegen. Schon vor der Pause traten die jungen Damen und die Jazztanzgruppe One2step auf, um die Einstudierungen durch Simone Puchinger rhythmisch mit, Formationen, Tanzschritten, Körperbewegung und Spagat umzusetzen.
Ein Tanz-Da-Capo, die "Body-Percussion", und die toll inszenierten und originell dargebotenen Titel "Ciao, Bella ciao" und "Mahnamana" waren gekonnte Zugaben.
Von Siegfried Kouba 13.10.2019 / Schwarzwälder Bote